Häufige Fragen zu Impfungen
Die genauere Betrachtung des Auftretens und der Häufigkeit von Infektionskrankheiten über die Jahre hinweg lässt allerdings wenig Zweifel an der direkten Auswirkung der Impfungen auf den Rückgang der Krankheiten und deren Folgen. So zeigt sich z. B. ein nachhaltiger Rückgang von Masern- oder „Hämophilus influenzae Typ B“-Fällen erst nach der verbreiteten Einführung der Impfungen (1963 bzw. 1990). Andererseits kam es nach Aussetzen von Impfprogrammen zu starken Zunahmen der Erkrankungen und zum Ausbruch von Epidemien (z. B. Diphtherie in den ehemaligen Sowjetstaaten in den 90er Jahren oder in Großbritannien, Schweden und Japan nach Aussetzen der Keuchhustenimpfung in den 70er Jahren).
- die Keuchhusten-Impfung nicht zum plötzlichen Kindstod (SIDS) führt und auch keine bleibenden Hirnschäden verursacht,
- die Hepatitis-B-Impfung nicht die Ursache der Multiplen Sklerose ist,
- die Masern-Impfung keinen Autismus verursacht,
- die Impfung gegen Hirnhautentzündung nicht zu Diabetes führt und
- Impfungen nicht für den weltweiten Anstieg von allergischen Erkrankungen verantwortlich sind.
Selbst wenn solche großen Studien im seltenen Einzelfall einen Zusammenhang nicht mit 100-prozentiger Sicherheit ausschließen können, fällt die Nutzen-Risiko-Analyse eindeutig zugunsten der Impfempfehlung aus.
(siehe dazu auch: Paul-Ehrlich-Institut: Multiple Sklerose und Impfungen)
Das heißt aber nicht, dass Kinder unpasteurisierte Milch trinken sollen. Es ist auch wichtig, dass sich Kinder nach dem Streicheln von Tieren vor dem Essen die Hände waschen: Es gibt nämlich immer noch sehr ernsthaft verlaufende, von Tieren auf Menschen übertragene Infektionserkrankungen, die von Erregern wie z. B. EHEC (Entero-hämorrhagische Escherichia Coli ) oder Campylobacter und natürlich auch von Parasiten verursacht werden. Vernünftigerweise wird die Darmabwehr daher lieber durch Joghurt angeregt. Es gibt auch bereits erfolgversprechende Studien mit sogenannten Probiotika, die – schon in der Schwangerschaft genommen – als Allergievorbeugung für das Neugeborene effektiv sein könnten.
„Folgen, Wirkungen und Wirkungsmechanismen der Impfungen und der durchgemachten Infektionskrankheiten sind in der Humanmedizin gut dokumentiert. Es gibt keinen Grund, die Medizin und deren redliches Bemühen zu verteufeln. Allerdings geht die Aufklärungs- und Sorgfaltspflicht im Alltag mitunter verloren.“ (Zitat aus: Achtzen, H.-J.: Impfschäden aus homöopathischer Sicht. Homöopathische Einblicke 1998, 33: 19−24).
Für die Entwicklung von dringend benötigten neuen Impfstoffen wie z. B. gegen Meningokokken B oder Hepatitis C und vor allem gegen Tropenkrankheiten zum Schutz der Bevölkerung in den Entwicklungsländern ist leider noch viel zu wenig Geld da. Eine der größten, privaten Förderinnen von Impfprogrammen in Entwicklungsländern ist derzeit die Bill und Belinda Gates-Foundation.
Der von vielen Ländern, öffentlichen und nicht öffentlichen Einrichtungen aber auch Non-Profit-Organisationen wie z. B. Rotes Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und privaten Spendern eingeschlagene Weg führt über gemeinsam getragene und kontrollierte Fonds zur Bewertung und Finanzierung eingereichter Forschungsvorhaben. Die Steuerungsaufgabe der öffentlichen Hand (Gesundheits- und Wissenschaftsministerien) wird dabei über sogenannte Private-Public-Partnerships (Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen) wahrgenommen.